Im Rohrwald in der Nähe von Harmannsdorf-Rückersdorf liegen die Schwedenhöhlen. Diese wurden der Geschichte nach von Menschenhand gefertigt und als Verstecke während der Schwedenkriege genutzt. Die zahlreichen in den weichen Lössboden getriebenen Erdhöhlen boten Schutz und Sicherheit vor den marodierenden Horden beim Einfall der Schweden im Jahre 1645. Noch heute findet man eine Vielzahl an Höhleneingängen im Rohrwald. Unglaublich enge Gänge, die man teilweise nur kriechend oder robbend erschließen kann. Stellenweise finden sich Sitznischen und kleine Räume in den unterirdischen Labyrinthen. Eine genaue Datierung der Schwedenhöhlen ist aber mangels an Funden leider nicht möglich.
Einige Historiker aber sind daher der Meinung, dass die Gänge womöglich älter sind und einen kultischen Zweck erfüllt haben sollen.
Der Benediktinerpater Lambert Karner (1841-1909); gerne auch der "Höhlenpfarrer" vertrat in seinem Standardwerk "Künstliche Höhlen aus alter Zeit" die Ansicht, dass die Erdställe unterirdische, wahrscheinlich prähistorische Kultstätten waren. So entstand die lange verwendete Bezeichnung für die Schwedenhöhlen: "Unterirdische Kirchen".
Dass die Höhlen in den Kriegen genutzt wurden ist bezeugt und gut dokumentiert. Selbst während des Zweiten Weltkrieges haben noch Anwohner aus der Region sich hier verschanzt. Aufschluss über den ursprünglichen Zweck der Schwedenhöhlen und den vielen anderen Erdstallanlagen gibt uns das aber noch immer keinen.
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