Wie viele Weinviertler Kirchen war auch die Pfarrkirche Wullersdorf einst eine Wehrkirche. Sie gilt als die Mutterpfarre des mittleren Weinviertels und ist aufgrund ihrer mächtigen Doppelturm-Fassade, die urkundlich dem Barockbaumeister Jakob Prandtauer zugeschrieben wird von weit hin sichtbar.

Am vorgelagerten alten Rathaus befindet sich eine in seiner Art bisher einzigartige Darstellung eines sogenannten Schandmännchens. Die Figur zeigt einen Mann mit Narrenkappe und Eselsohren, der sich mit einer Hand an die Hose und mit einer Hand an das Ohr fasst. Ursprünglich befand sich das Schandmal in der Nähe des Prangers am Marktplatz und galt den Verurteilten zum Hohne.

Seitlich der Kirche befindet sich auch der Wullersdorfer Karner aus dem 12. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert wurde dieser barockisiert und ist seither die Wolfgangkapelle mit Gebeinhaus im unteren Bereich und zur ebenen Erde die Aufbewahrungshalle.