Der Luftg’selchte Pfarrer von St. Thomas am Blasenstein ist eine faszinierende Figur der oberösterreichischen Regionalgeschichte und zieht aufgrund der mysteriösen Umstände seines Todes und der anschließenden Mumifikation das Interesse von Historikern und Touristen gleichermaßen an.
Der Chorherr Franz Xaverius Sydler De Rosenegg lebte vom 4. Mai 1709 bis zum 2. September 1746. Er wurde bereits einen Tag nach seinem Tode begraben, weshalb vermutet wird, dass er an einer ansteckenden Krankheit gestorben war. Wie durch ein Wunder war sein Leichnam aber noch Jahrhunderte unversehrt. Die verschiedensten Vermutungen kursierten über sein rätselhaftes Nichtverwesen. Waren es Gerbsäuren, eine auszehrende Erkrankung, ein ungeklärter Luftzug, oder gar radioaktive Strahlung, was zu der raschen Austrocknung führte?
Untersuchungen aus dem Jahre 2017 belegten, dass der doch regelrecht präpariert wurde. Der Leib wurde mit Holzspänen, Pflanzenteilen und Textilien regelrecht ausgestopft. Auch wurden Zinksalze zur Haltbarmachung verwendet. Durch die Aufbewahrung unter völligem Luftabschluss mumifizierte der Leichnam mit der Zeit.
Um das Jahr 1800 wurde er wiederentdeckt und im Jahr 1850 fand er seine erste mediale Erwähnung. Es wurde ein Sarg mit Sichtfenster angefertigt und die ersten Besucher wollten den Luftg´selchten Pfarrer schauen. Der Leichnam wurde zu einem Anziehungspunkt für Gläubige und Neugierige, die die Stätte besuchen möchten und liegt in unmittelbarer Nähe zur bekannten Bucklwehluck´n.
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